Schloss und Garten im Barock
Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden überall im barocken Europa prachtvolle Schloss- und Residenzbauten, die von ausgedehnten Gartenanlagen umgeben waren. Das Seminar befasst sich aus verschiedenen Perspektiven heraus mit diesen komplexen Ensembles, wobei der topographische Fokus auf Süddeutschland liegt. Neben der Geschichte und den Formen des barocken Schloss- und Gartenbaus wird die Veranstaltung auch Probleme der Erhaltung sowie der Nach- und Umnutzung in den Blick nehmen.
Im Rahmen von Tagesexkursionen werden ausgewählte Schloss- und Gartenanlagen im Umkreis von Stuttgart besucht, um vor Ort prinzipielle Fragen zu diskutieren: Welche Typen von barocken Schlössern und Gärten gibt es? Wie prägten Auftraggeber und Architekten sowie politische und gesellschaftliche Entwicklungen ihre Planung, ihren Bau und ihre Nutzung? Welche gestalterischen Grundlagen, Traditionslinien und Vorbilder zeichnen sich ab? Wie gestaltet sich das Zusammenspiel zwischen Schloss und Garten? Welche Funktionen erfüllte es? Wie sind schließlich spätere Rück- und Weiterbauinitiativen sowie Rekonstruktionen und Umnutzungen einzuordnen?
Impulsreferate und kleinere Rechercheaufgaben sind Bestandteil des Seminars. In den Semesterferien erstellen die Teilnehmer zudem eine schriftliche Hausarbeit. Die Termine und Ziele der Tagesexkursionen werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
The course will be held in German and English. Both languages can be used for presentations and written assignments. Participants should have an adequate command of both German and English in order to follow all presentations and discussions.
dienstags, 9:45 – 13 Uhr
1. Termin: 10.04.18
K1, 5.17
Lehrpersonen |
Dietlinde Schmitt-Vollmer, Else Schlegel |
Die Gläserne Kette. Ein Blog 1919
Radikale Ideen hatten 1919 die jungen Mitglieder der Gruppe „Die gläserne Kette“, die unter Pseudonymen in konspirativen „Rundmails“ über Architekturentwürfe und Kunstpolitik diskutierten.
Sie waren hierzu von Bruno Taut aufgefordert worden, – als einige wenige der vielen Mitglieder des „Arbeitsrats für Kunst“. Auch dieser versuchte neue Architekturauffassungen in kleinen, jedoch viel beachteten Ausstellungen darzulegen und zu verbreiten.
Während der existentiellen Auftragsflaute unmittelbar nach Ende des ersten Weltkriegs verfolgten sie alle unterschiedliche architektonische Ziele und Projekte und entwarfen visionäre Architekturen und neuartige Ausbildungsprogramme.
Mitglieder dieser „Gläsernen Kette“ waren Bruno Taut, Walter Gropius, Hans Scharoun, die Brüder Luckhardt, Herrmann Finsterlin und andere. Einige dieser Akteure schrieben beständig in der „Gläsernen Kette“, andere -wie Gropius – schwiegen konstant. Dennoch sind auch sie stark von dieser Phase der Diskussionen um die architektonische Zukunftsgestaltung beeinflusst.
Inhalt des Seminars ist es, sich mit den publizierten Texten dieser Rundbriefe zu beschäftigen und sich über diesen Blog hinaus dem Kontext und dem gebauten Werk dieser wegbereitenden Architekten anzunähern.
Vor dem Hintergrund dieser Schriften und Entwürfe der „Gläsernen Kette“ sollen die Studierenden heutige Architektur-Blogs analysieren und deren Potential bewerten lernen.
Die Ergebnisse werden im Seminar anhand kl. Präsentation von den Studierenden dargelegt und abschließend in einer schriftlichen Hausarbeit ausformuliert.
Es sind mehrere kleine Exkursionen in der Region vorgesehen.
donnerstags, 9:45 – 13 Uhr
1. Termin: 19.04.18
K1, 5.17
Lehrperson |
Dietlinde Schmitt-Vollmer |