Historische Bauaufnahmen (Plansammlung I)

Bereits 1912/13 ließ der Gründer des damaligen Instituts für Baugeschichte, Ernst Robert Fiechter (1875-1948), seine Studierenden Skizzen und Aufmaße an Bauten der näheren Stuttgarter Umgebung erstellen. Ab dem Studienjahr 1920/21 führte er das Fach Bauaufnahme fest in das Curriculum ein, um die Studierenden mit Hilfe praktischer Übungen im Sehen zu schulen. Unter der Institutsleitung von Harald Hanson (1900-1986) wurde dieser Schwerpunkt fortgeführt und weiter ausgebaut. Die eigenhändig gezeichneten, großformatigen Pläne bilden den Kern der heutigen Sammlung des ifag. Zahlreiche systematische Aufnahmen vor allem aus den 1930er und 1940er Jahren dokumentieren den Zustand vieler Kulturdenkmäler kurz vor ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Ein Großteil von ihnen entstand in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und bildete später eine wertvolle Grundlage für den späteren Wiederaufbau vieler Gebäude.

Nach 1972 verlor die zeichnerische Bauaufnahme ihre zentrale Stellung im Curriculum. Der Fokus verlagerte  sich stattdessen auf die fotografische und forschende Auseinandersetzung mit historischen Gebäuden. Zahlreiche studentische Arbeiten dieses Typs, meist in Form von Heften und Büchern verschiedenen Formats eingereicht, bilden den zweiten Schwerpunkt der Sammlung. 

Insgesamt umfassen die Bestände etwa 8.500 Bauaufnahmen und Dokumentationen zu Bauten unterschiedlichster Typologie, vorrangig aus dem südwestdeutschen Raum.

Das Institut bewahrt zudem die Ergebnisse mehrerer Projekte zur Bauforschung, die von Professor:innen des Instituts durchgeführt wurden.

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