Der Architekt und Hochschullehrer Paul Bonatz (1877-1956) gehört zu den prägenden Figuren der Stuttgarter Architektur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als Assistent und Lehrstuhlnachfolger von Theodor Fischer an der Technischen Hochschule (heute: Universität) Stuttgart gehörte er zu den Hauptvertretern der sogenannten „Stuttgarter Schule“. Sein breitgefächertes Schaffen umfasste öffentliche Bauten ebenso wie private Wohnhäuser; zu seinen berühmtesten Entwürfen gehört der Neubau des Stuttgarter Hauptbahnhofs (1914-1927), welcher bis heute das Stadtzentrum prägt.
Das Institut für Architekturgeschichte verwaltet mit etwa 600 Plänen, Zeichnungen und Modellfotos einen großen Teil von Bonatz‘ Nachlass. Der Bestand umfasst Pläne und Dokumente aus den Jahren zwischen 1907 bis 1943, wobei der Schwerpunkt auf den Jahren um 1940 liegt. Die Sammlung enthält Skizzen, Entwurfs- und Präsentationszeichnungen sowie Ausführungspläne für Öffentliche Bauten, Gebäude für Verwaltung und Verkehr, Brücken, Staustufen, Ein- und Mehrfamilienhäuser und Denkmäler.