Seit dem Beginn einer institutionalisierten Architektenausbildung an öffentlichen Hochschulen zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehört die Lehre der Geschichte der Baukunst zum curriculum. Wie in allen anderen Fächern des Architekturstudiums finden auch hier im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts Diversifikation und Spezialisierung statt. Die Geschichte des Instituts für Architekturgeschichte der Universität Stuttgart soll hier als idealtypischer Fall einer solchen Lehre an technisch ausgerichteten Hochschulen vorgestellt werden. Das heutige Institut geht auf das 1911 an der Technischen Hochschule Stuttgart gegründete Institut für Bauformenlehre und Baugeschichte zurück. Die persönlichen Biographien der Institutsleiter und der Zufall der Geschichte führen dazu, dass die Neubesetzungen des Lehrstuhls in den Jahren 1911, 1938, 1968 und 1989 mit historischen Wendepunkten zusammenfallen: 1911 mit der Reformbewegung der Kaiserzeit, 1938 mit einem Kulminationspunkt des NS-Staates am Vorabend des Zweiten Weltkrieges, 1968 mit der Studentenrevolte, 1989 mit der Wiedervereinigung Deutschlands, dem Ende des Kalten Krieges und dem Beginn einer neuen Weltordnung. Die jeweilige inhaltliche Ausrichtung des Instituts spiegelt diese historischen Zäsuren wider.
Die Geschichte des Instituts als pdf-Dateien
- Vorgeschichte
- Das Institut 1911–1937 | Ernst Robert Fiechter, Architekt (1875–1948)
- Das Institut 1938–1968 | Harald Hanson, Architekt (1900–1986)
- Das Institut 1972–1988 | Antonio Hernandez, Kunsthistoriker (1923-2012)
- Das Institut ab 1989 | Dieter Kimpel, Kunsthistoriker (1942-2015)
- Das Institut seit 2005
- Gesamtgeschichte des ifag