Master

Während des Masterstudiums haben die Studierenden die Möglichkeit sowohl Seminare zu besuchen, als auch eine umfangreichere Projektarbeit (15 LP) durchzuführen und oder ihre Masterarbeit am Institut anzufertigen.

Die Lehre im Masterstudium setzt eine höhere Eigenständigkeit in der Bearbeitung und Durchdringungstiefe der gestellten Aufgaben voraus.

Sommersemester 2023

Dr.-Ing. Dietlinde Schmitt-Vollmer
Dienstags 14:00 - 17:00 Uhr  Raum  3.02
1.Termin: 18.04.23    

Das Seminar beschäftigt sich mit dem modular und industriell gefertigten Einfamilienhaus des 20. Jahrhunderts. Wichtige Architektennamen werden mit der Entwicklung der Vorfertigung verbunden, Richard Buckminster Fuller, Walter Gropius, Jean Prouvé sind hier beispielhaft zu nennen. Ebenso muss der Blick auf die Firmen selbst gelenkt werden, die hier maßgeblich beteiligt waren. Welche sind die wesentlichen Entwicklungen der Fertigungstechnik, welche die gesellschaftlichen Voraussetzungen, die im Lauf des 20. Jahrhunderts einen regelrechten Boom auslösten? 

Wie entwickeln sich Grundrisse und formale Vorlieben? Wir thematisieren zunächst die frühen europäischen und US-amerikanischen Experimente und Typen, Metall- und Holzhäuser, sowie Tafelbauweisen, zunehmend auch Modulen mit Betonfertigteilen etc.

Wir befassen uns mit den Case Study Houses, General Panel in den USA, den englischen Fertighausprogrammen während des 2. Weltkriegs und vielem anderen mehr. 

Im Seminar geht es in einem weiteren Schwerpunkt um den massenweise vor allem über den Versandhandel (z.B. Neckermann und Quelle) vermarkteten Einfamilienhäuser groß gewordener Unternehmungen in Deutschland, die den vorhandenen Baubestand in den Vororten und der Provinz bis heute prägen und vor sanierungstechnische Probleme stellen.

Und: Wo stehen wir heute?

Katharina Stolz
Donnerstags 09:45 - 13:00 Uhr    Raum 7.01
1.Termin: 13.04.2023

2017-2018 fand im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt die Ausstellung „Frau Architekt“ statt. Nur in wenigen Staaten der USA war es Frauen im 19. Jahrhundert überhaupt möglich Architektur zu studieren. Im Deutschen Reich wurde es Frauen erst Anfang des 20. Jahrhunderts erlaubt einen Diplomabschluss zu erwerben und dies zunächst auch nur in Bayern und Preußen.

Das Seminar möchte sich nun ebenfalls diesem nach wie vor sehr aktuellen Thema widmen, die Geschichte der Frau in der Architektur aufarbeiten und untersuchen, was sich in den vergangenen Jahren in Bezug auf die Sichtbarkeit der Werke von Architektinnen verändert hat. Dies geschieht anhand von einzelnen beispielhaften Biografien bekannter Vertreterinnen der Zunft des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts sowie von Besuchen aktuell aktiver Architektinnen (n.n./tba).

Friedrich Becker
Montags 9:45 - 13:00 Uhr   Raum 7.01
1.Termin: 17.04.23  

Nachdem im vergangenen Semester die Spätgotik in Württemberg näher unter die Lupe genommen wurde, soll in diesem nun der Blick geweitet werden und ganz allgemein die Baukunst der Spätgotik, vornehmlich aber im deutschsprachigen Raum, im Fokus stehen. Auch hierbei sollen die Protagonisten, die Werkmeister, den Ausgangspunkt darstellen. Ausgehend von der Parlerfamilie über die Dynastien der Ensinger und Böblinger bis hin zu singulären Größen wie Hans Hammer, Burkhard Engelberg oder Arnold von Westfalen, sollen die baulichen Entwicklungen und die Besonderheiten der spätgotischen Architektur eingehend behandelt werden. Dabei sollen nicht alleine stilkritische Unterschiede herausgearbeitet werden. Vielmehr soll die gesamte Baukultur der damaligen Zeit in Bezug auf die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten interessieren. In welchen Kreisen agierten die Werkleute? Wie ist der Einfluss der übergeordneten Steinmetzbruderschaft zu bewerten? Welche Konstruktionstechniken gab es? Welche Bedeutung kommt dabei etwa den spätgotischen Planzeichnungen zu? Diese und weitere Fragen, sollen im Seminar aufgeworfen werden. Ziel ist es die Spätgotik in Mitteleuropa näher zu charakterisieren und diese auch zu gesamteuropäischen Entwicklungen ins Verhältnis zu setzen. Des Weiteren bietet das Seminar die Möglichkeit das Sehen und Beschreiben von historischer Architektur zu trainieren und die historischen und soziologischen Zusammenhänge der spätmittelalterlichen Kultur zu erfassen.

Es sind mehrere Exkursionen zu herausragenden Bauwerken, vornehmlich in Süddeutschland geplant. Die potentiellen Termine und Ziele der Exkursionen werden in den ersten Sitzungen bekanntgegeben.

Erwartet werden die regelmäßige Teilnahme am Seminar und an den Exkursionen, die Übernahme kleinerer Rechercheaufgaben, eine Präsentation (ca. 20-30 min.) sowie die Anfertigung einer wissenschaftlichen Seminararbeit in den Semesterferien.

Kurssprache ist Deutsch.

Ulrike Plate, Stefan King, Stefan Uhl
Montags: 15:45 - 18:45  Raum 6.05
1.Termin: 17.04.23   Raum 10.08 nur am 1.Termin 

Was ist warum ein Denkmal? Und warum gehen wir wie damit um? Wieso ist Denkmalpflege eine staatliche Aufgabe? Was sind ihre Ziele, was können wir von ihr erwarten? Was hat das mit uns zu tun? Welchen Beitrag kann Denkmalpflege in einer sich verändernden Welt liefern? Was hat sie mit Baukultur, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu tun? ­Und wie funktioniert das eigentlich: Denkmale pflegen? Wie bereiten wir als Architekt*innen eine Maßnahme vor, welche Besonderheiten sind zu berücksichtigen?

Diesen und weiteren Fragen nähern wir uns im Seminar von verschiedenen Seiten. Es geht um die Entwicklung des Denkmalbegriffs, um wichtige Manifeste der Denkmalpflege, aber auch um rechtliche und organisatorische Themen. Das Erkennen eines Gebäudes in seiner Konstruktion, Funktion und Bedeutung ist der ideale Ausgangspunkt für Architekt*innen, um es zu reparieren oder umzubauen. Wie erforsche ich ein Denkmal? Welche Methoden gibt es dafür? Welche besonderen Genehmigungen sind zu beachten, welche Fördermittel gibt es? Wie kann der konkrete Umgang mit einem Baudenkmal aussehen? Viele Fragen rund um die Denkmalpflege werden gemeinsam erarbeitet und besprochen.

 

Dr. Roman Hillmann
Freitags 13:00 - 17:00 Uhr Raum 5.17
1.Termin: 21.04.2023

Die Berliner Bauten des wilhelminischen Kaiserreichs sowie die des Neuen Bauens nach dem Ersten Weltkrieg weisen eine große Vielfalt an Gattungen und Stilismen auf. Sie reichen vom Historismus über den Jugendstil bis in die Moderne. Die Eigenarten dieser stilistisch vielfältigen Bauten, die Posener als „auf dem Weg zu einer neuen Architektur“ beschrieben hat, betrachtet das Seminar.

Der Kurs beginnt mit dem Erlernen analytischer Beschreibungsverfahren. Sie sind geeignet, der Eigenart der Bauten deutlich näher zu kommen, als, wenn man sogleich sagt: „Dies ist ein Mietshaus des Jugendstiles“ oder vorschnelle Schlüsse zieht.

Es geht vielmehr darum,

  • für die Analyse der Wahrnehmung der Gebäude
  • für die Analyse der Wirkung von Material, Form und Farbe
  • für die Komposition der Bauteile und des Ganzen

Daten zu sammeln, die dann zur verknüpfenden Architekturinterpretation genutzt werden können.

Im Seminar wird es zunächst theoretisch um Analysemethoden gehen; die Architekturanalysen werden vor Ort durchgeführt. Jede*r Student*in bereitet sich für die Exkursion auf ein Bauwerk vor. In Referat und Seminararbeit findet eine Verknüpfung beider Ebenen statt: Der Objektbeschreibung mit Analyse der Wirkung der Bauten folgt die architekturhistorische Kontextualisierung.

Das Seminar umfasst vier Blöcke:

  1. In Stuttgart wird die Methode entwickelt.
  2. Online-Exkursionsvorbereitung
  3. Freitag-Sonntag in Berlin mit praktischen Bauanalysen vor Ort.
  4. Online-Referate zur Diskussion der Ergebnisse.

Empfohlene Literatur:

- Julius Posener, Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur. Das Zeitalter Wilhelms II., München und New York 1979

- Roman Hillmann, Detail – Bau – Raum. Fragen zur Erkenntnis moderner Architektur, in: Thorsten Scheer, Neues Bauen im Westen. 100 Jahre Bauhaus- Beiträge zum Verhältnis zwischen Avantgarde und Bauen in Nordrhein-Westfalen, Köln 2019 S. 117-155.

- Dickerman, Lea: Bauhaus Fundaments, in: Berry Bergdoll u. a.: Bauhaus. Workshop for Modernity, Ausstellungskatalog New York, Museum of Modern Art, New York 2009

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