Die zweisemestrige Pflichtvorlesung vermittelt den Studierenden in den ersten beiden Semestern die Grundkenntnisse der Architekturgeschichte.
Das Wintersemester umfasst eine Vorlesungen zum baukulturellen Erbe des 19. und 20. Jahrhunderts um den Studierenden ein Verständnis für ihre eigene gebaute Umwelt zu vermitteln.
Im Sommersemester werden die Grundlagen der Architekturgeschichte von den Anfängen bis 1800 gelehrt.
Ab dem 5. Semester können die Studierenden an Seminaren des Instituts teilnehmen und ihre Kenntnisse zu Gebäudetypen, historischen Konstruktionen und denkmalpflegerischen Aspekten wissenschaftlich zu vertiefen.
Wintersemester 2025/2026
Lehrperson(en): Prof. Christiane Weber
Die Vorlesung die sich über 2 Semester streckt, bietet eine Einführung in die europäische Architekturgeschichte.
Lehrperson(en): Ulrike Plate, Maria Saum
Was ist warum ein Denkmal? Und warum gehen wir wie damit um? Wieso ist Denkmalpflege eine staatliche Aufgabe? Was sind ihre Ziele, was können wir von ihr erwarten? Was hat das mit uns zu tun? Welchen Beitrag kann Denkmalpflege in einer sich verändernden Welt liefern? Was hat sie mit Baukultur, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu tun? Und wie funktioniert das eigentlich: Denkmale pflegen? Wie bereiten wir als Architekt*innen eine Maßnahme vor, welche Besonderheiten sind zu berücksichtigen? Diesen und weiteren Fragen nähern wir uns im Seminar von verschiedenen Seiten. Es geht um die Entwicklung des Denkmalbegriffs, um wichtige Manifeste der Denkmalpflege, aber auch um rechtliche und organisatorische Themen. Das Erkennen eines Gebäudes in seiner Konstruktion, Funktion und Bedeutung ist der ideale Ausgangspunkt für Architekt*innen, um es zu reparieren oder umzubauen. Wie erforsche ich ein Denkmal? Welche Methoden gibt es dafür? Welche besonderen Genehmigungen sind zu beachten, welche Fördermittel gibt es? Wie kann der konkrete Umgang mit einem Baudenkmal aussehen? Viele Fragen rund um die Denkmalpflege werden gemeinsam erarbeitet und besprochen.
Lehrperson(en): Roman Hillmann
In Angesicht der Überbeanspruchung der Erde haben Überlegungen zur Reduktion der Ansprüche an Lebenshaltung und Konsum (Linz 2004) auch in der Architektur zugenommen. Aber bereits sehr frühe und konkrete Stimmen lassen sich hören (Mattern 1964). Renovierungen und Nachnutzungen sind dabei ein Weg. Wenn aber in allen anderen Bereichen wie bisher weitergemacht wird („Bau-Turbo“), werden Nachhaltigkeitskonzepte in Architektur und Stadtplanung zum „Greenwashing“ der Branche. Längst gibt es Initiativen für ein Umdenken („Architects for Future“). Sie bedienen sich gerne eines Slogans, der 1968 im Zuge der Studentenproteste an der TU Berlin auf ein Banner geschrieben und enthüllt wurde: „Alle Häuser sind schön. Hört auf zu bauen!“, lautete er. Das Seminar befasst sich mit der Geschichte dieser Forderung und mit Motiven und Konsequenzen, ein Ende des Neubauens zu erstreben. Die Student*innen können im Seminar, nach Absprache, Strömungen und Aspekte zwischen 1960 und 2010 beitragen. Es findet auch eine Exkursion nach Dortmund (Kokerei Hansa und Zeche Zollern) statt, um hier den Aspekt der Umnutzung von Industriedenkmalen zu vertiefen.
Lehrperson(en): Prof. Christiane Weber, René Heusler, Baris Wenzel, Volker Schwieger
Die Bauwende fordert uns heraus, keine neuen Gebäude mehr zu bauen, sondern die Potenziale des Bestandes zu heben. Dies stellt Architekt:innen vor große Herausforderungen: Wie können wir einschätzen, was ein historischer Bau noch leisten kann? Welche Informationen benötige ich dazu? Wo kann ich diese finden? Wie organisiere ich mir das Planmaterial? Wie erkenne ich Schäden und welche Sanierungsmaßnahmen sind angemessen? Im Seminar erproben wir Methoden der zeitgemäßen Bestandserfassung wie 3D-Laserscanning und werden diese im Rahmen eines Workshops an einem Bestandsbauwerk anwenden. Exkursionen und Gastvorträge geben einen Ein- und Überblick über den aktuellen Stand der Technik, die uns zur Bestandserfassung heute zur Verfügung steht. Das Seminar findet in Kooperation mit dem Institut für Ingenieurgeodäsie statt.
Lehrperson(en): Simon Paulus
Die akustische Optimierung von Gebäude und Räumen gehört heute fast selbstverständlich zu den gängigen Arbeitsbereichen der Gebäudeplanung. Inzwischen liegt sie zumeist in den Händen spezialisierter Planungsbüros. Die Bauakustik ist dabei eine relativ junge Disziplin, die sich erst im späteren 19. Jahrhundert etablierte. Zuvor existierte nur ein empirisches, aus jahrhundertealter Praxis und Anschauung gewonnenes Wissen, mit dem die Baumeister zu teils verblüffenden architektonischen Lösungen mit besonderen Raum- und Klangeigenschaften gelangten. Gerade hinsichtlich der Aufführung von Musik, sei es im weltlichen oder sakralen Kontext, entwickelte sich eine ganze Bandbreite von Raumformen und –typen, die in der Etablierung des Konzertsaals als eigenständige Baugattung mündete, mitunter aber auch ganz andere „effektvolle“ Raumkuriositäten hervorbrachte. Seite der Antike steht die Musik in einem besonderen Wechselverhältnis zur Architektur, so dass ein Blick auf die lange Geschichte dieser Beziehung lohnt. Im Seminar soll diesem fruchtbaren Wechselverhältnis von Klang, Musik, Akustik und Architektur in seiner geschichtlichen Entwicklung nachgegangen werden. Im Mittelpunkt sollen Räume oder Raumteile stehen, die für die Aufführung von Musik konzipiert wurden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie und zu welchen Zeiten Architektur und musikalische Aufführungs- und Kompositionspraxis, bzw. auch das Raum und Hörerlebnis besonders aufeinander einwirkten.
Im Rahmen des Seminars sind zwei Exkursionen, eine davon im Raum Stuttgart, geplant.



